Das verborgene Gesicht des Hungers

heißt NOMA

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Während viele mit Bildern von skelettartigen Gestalten aus afrikanischen Hungergebieten schon vertraut sind, gibt es eine Seite des Hungers und der Unterernährung, die weitgehend unbekannt, aber nicht weniger dramatisch ist: Noma.

Noma (abgeleitet aus dem Griechischen - numein = zerfressen, auch gangränöse Stomatitis oder Wangenbrand genannt) ist eine aggressive, meist zum Tode führende Erkrankung, die ausschließlich durch Unterernährung (und damit geschwächtem Immunsystem) und mangelnde Mundhygiene betroffene Menschen (v. a. Kinder bis zu sechs Jahren) in den sogenannten Entwicklungsländern befällt, während sie in den westlichen Ländern ausgerottet zu sein scheint (mit Ausnahme einer Reihe von Fällen, die in den KZs des Dritten Reiches auftraten).

Noma beginnt mit einer Gingivitis, die - falls die Ursachen (massive Ernährungsschäden aufgrund von Vitamin-, Mineralstoff-, Eiweiß- und selbst Wassermangel) unbehandelt bleiben und nicht sofort antiseptische Mundbehandlung eingeleitet wird, unerbittlich fortschreitet und die Weichteile und sogar Knochen des Gesichts zerfrisst. Zurück bleibt im Endstadium eine kaum mehr menschenähnliche "Horrormaske", die nicht nur zu Schwierigkeiten beim Sprechen, Atmen und meist auch zur Kiefersperre führt (welche orale Ernährung weitestgehend unmöglich macht und wenn der Betroffene nicht schon vorher an Blutvergiftung gestorben ist, nun den  Tod häufig durch Verhungern und Verdursten auslöst (obwohl dies manche Mutter eines solchen Kindes dadurch zu verhindern versucht, dass sie dem Kind einen Teil der Zähne einschlägt, um so eine Öffnung zu schaffen, wie Jean Ziegler in seinem Buch "Wir lassen sie verhungern: Die Massenvernichtung in der Dritten Welt" beschreibt).

Da die Betroffenen (meist Kinder) mit ihrem teilweise extrem entstellten Äußeren vielfach als mit einem Fluch beladen betrachtet werden, führt dies oftmals zu ihrer Ausstoßung aus der Gemeinschaft oder einem Dahinvegetieren im Versteck.

Noma und Hungertod wären nicht nötig

Siehe Nahrung für alle - ohne Verschwendung von Lebensmitteln v. a. durch Supermärkte schon jetzt Realität.

Noma-Bilder

Die u.a. Abbildungen von Noma-Erkrankten sind bewusst verkleinert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noma-Hilfsinitiativen (deutschsprachig)

www.hilfsaktionnoma.de
www.gegen-noma.de

 

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